E-Carsharing – Lohnt sich das?

CarsharingBlog 31. März 2020 Kommentare deaktiviert für E-Carsharing – Lohnt sich das?
E-Carsharing – Lohnt sich das?

Auch beim Carsharing ist Nachhaltigkeit längst angekommen. Doch Nachhaltigkeit muss auch immer mit dem Komfort mithalten können und gerade beim Sharing ist die ständige Verfügbarkeit wichtig. In den letzten 3 Jahren haben wir einen unglaublichen Boom beim Carsharing erlebt. Vor allem in den Großstädten wächst die Nachfrage. Eins steht dabei aber auch fest. Das Angebot kann den eigenen Wagen nicht ersetzen. Genutzt wird das Carsharing daher auch vorwiegend von Personen, die keinen eigenen Wagen haben, beziehungsweise sich kein Auto leisten können. Aber auch bei schmutzigen Fahrten (Transporte, Müllverbringung, Garteneinkäufe, etc.), nutzen viele gerne das Sharing Angebot, um das eigene Auto zu schonen.

Der Vorteil beim Carsharing liegt natürlich bei den Kosten. Vor allem bei den Kosten, die entfallen. Statt Versicherung, Steuer und Finanzierungskosten für das eigene Auto zu bezahlen, fallen nur die Nutzungskosten an. Bei vielen Anbietern kommt ein geringer Mitgliedsbeitrag hinzu, dieser befindet sich aber meistens unter 10 Euro.

E-Mobilität im Carsharing

Nachhaltigkeit spielt eine große Rolle. Oder doch nicht? Das so viele Anbieter, vor allem die großen, auf E-Mobilität umstellen, hat vermutlich nichts mit dem Umweltschutz oder der Nachhaltigkeit zu tun. Immerhin haben die E-Autos große Nachteile, die sich besonders in den Sharing-Angeboten auswirken. Doch nach dem Diesel-Skandal und den ständigen Fahrverboten beim Überschreiten von Grenzwerten, ist die pure Angst groß, dass ein Teil der Flotte nicht fahren kann. Aus diesem Grund legen zumindest die großen Carsharing Anbieter Wert auf einen immer höheren Anteil von Elektroautos. Das erfordert natürlich einen höheren Aufwand. Immerhin beträgt die Ladezeit zwischen 4 – 8 Stunden (an Schnellladesäulen zw. 40 – 90 Minuten, doch diese kaum vorhanden).

Allerdings profitieren zumindest die großen Player von großzügigen Förderungen und Steuersparmodellen, die den Aufwand wieder ausgleichen können. Sollten die Subventionen jedoch reduziert werden, ist es denkbar, dass die E-Strategie wieder überdacht und angepasst wird. Die Nachfrage in der Bevölkerung ist gering und das Chaos an den E-Ladesäulen enorm.

Elektroauto im Carsharing verursacht hohe Kosten

Das liegt auch an den geringen Ladesäulen und den langen Ladezeiten, die ein K.O. Kriterium für die meisten Nutzer sind. Gleichzeitig ist die Umsetzung von Nachhaltigkeit beim Carsharing ein hoher Risikofaktor. Während die großen zumeist von den Mutterkonzernen finanziell aufgefangen und unterstützt werden können, haben die kleineren Anbieter beim E-Sharing große Probleme. Das Kostenrisiko ist kaum zu kalkulieren. Die Nutzerakzeptanz ist einfach noch zu gering. Die langen Ladezeiten und die möglichen Ausfälle im Winter, sind schwer einzuschätzen. Dazu kommt die begrenzte Reichweite.

Das Elektroauto ist die Zukunft des Straßenverkehrs und damit ein hochrangiges politisches Ziel, das in Deutschland zwar erklärt aber nicht erreicht ist. 1 Million Fahrzeuge sollten auf den deutschen Straßen bis 2021 elektrisch fahren. Bislang sind es gerade einmal 100.000 bei über 57. Millionen Fahrzeugen in Deutschland.

Spezialisierte Anbieter als Nische

Es gibt aber auch spezialisierte Anbieter wie My-E-Car, die sich ganz auf die E-Nische spezialisiert haben. Mit einem kleinen Angebot und Autos mit Reichweiten von 100 – 250 Kilometer orientiert sich das Unternehmen, das vor allem durch Stadtwerke und Öffentlich Nahverkehr mitfinanziert wird, auf den Elektroverkehr. Das Beispiel zeigt aber auch, dass solche Nischen nur mit Verlust betrieben werden können.

Und wer bei der Einführung von E-Autos aufs falsche Pferd gesetzt hat und gegen den Erfolg gewettet hat, sollte es vielleicht lieber mit Sportwetten ohne Oasis probieren.

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