Welchen Beitrag leistet das Carsharing zum Klimaschutz?

CarsharingBlog 4. Mai 2013 Kommentare deaktiviert für Welchen Beitrag leistet das Carsharing zum Klimaschutz?
Welchen Beitrag leistet das Carsharing zum Klimaschutz?

Das gemeinschaftliche Auto teilen genießt den Ruf umweltfreundlich und nachhaltig zu sein. Auf den ersten Blick scheinen diese beiden Attribute auch zuzutreffen, doch welchen Beitrag leistet das Carsharing eigentlich konkret zum Klimaschutz? Lässt sich dies in Zahlen bzw. Bilanzen ausdrücken?

Laut dem Umweltbundesamt ist der Straßenverkehr für rd. 19 Prozent des gesamten CO2-Ausstoßes in Deutschland verantwortlich. Der Pkw-Verkehr allein stößt ca. 13 Prozent aller CO2-Emissionen aus. Hält man sich diese Zahlen vor Augen und berücksichtigt die Tatsache, dass laut des Bundesverbands CarSharing mit einem Carsharing-Fahrzeug im Durchschnitt bis zu 10 private Pkws ersetzt werden können, müsste man meinen, dass das gemeinschaftliche Auto teilen einen enormen Beitrag zur Reduktion der CO2-Emissionen beisteuert.

Grundsätzlich eignen sich die Möglichkeiten/Maßnahmen zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes bei privaten Fahrzeugen auch beim Carsharing. Zum einen kann durch die absolute Zahl, d.h. der Anzahl der eingesetzten Fahrzeuge der Ausstoß gesenkt werden. Denkt man hierbei an das oben erwähnte Einsparpotenzial bei privaten Fahrzeugen durch den Einsatz von Carsharing-Angeboten, leistet das gemeinschaftliche Auto teilen bereits heute einen enormen Beitrag zum Klimaschutz. Darüber hinaus führt auch der Einsatz CO2-armer bzw. -freier Fahrzeuge zu Reduzierung der Emissionen, hierzu eignen sich vor allem Elektroautos, Hybrid- oder spritsparende Modelle. Last but no least führen auch feste bzw. verbindliche Zielvorgaben zur Reduktion des CO2-Austoßes, beispielhaft hierfür ist wohl die bekannteste Klimaschutzvereinbarung, das Kyoto-Protokoll, zu nennen.

Spezielle Klimaschutzvereinbarungen für Mobilitätsanbieter

Auch für die Verkehrs- bzw. die Mobilitätsbranche gibt es ein solches Abkommen, der sog. Cleaner Car Contracts (CCC). Ziel dieser Kampagne ist es, dass Leasingunternehmen und große Flottenbetreiber einen Beitrag dazu leisten, dass CO2-verbrauchsarme Fahrzeuge schneller in den europäischen Markt kommen. Teilnehmer verpflichten sich im Rahmen einer Absichtserklärung, den durchschnittlichen CO2-Ausstoß ihrer Neuwagenflotte zu reduzieren. Mit Stadtmobil und teilAuto sind bereits zwei deutsche Carsharing-Anbieter Mitglied beim CCC und erst kürzlich ist mit cambio Carsharing ein weiterer dazugekommen. cambio hat sich mit der Unterschrift unter den Cleaner Cars Contract verpflichtet ab 2014 nur noch Fahrzeuge anzuschaffen, die im Schnitt weniger als 105 g/km ausstoßen.

Besonderheiten beim Carsharing

Neben der reinen Tatsache, dass immer mehr Carsharing-Anbieter ihre Fahrzeugflotten ganz bzw. teilweise auf Elektroautos umstellen, siehe hierzu z.B. Multicity oder car2go mit seinem Fuhrpark in Stuttgart, kommt noch der Umstand hinzu dass die in Deutschland eingesetzten Carsharing-Fahrzeuge im Durchschnitt wesentlich kleiner und deutlich niedriger motorisiert sind als private Pkws. Knapp 70% der Fahrzeuge in sind in die Klassen der Klein- und/oder Kleinstwagen einzuordnen.

Das Ganze lässt sich auch in Zahlen ausdrücken bzw. belegen, im Jahr 2003 wurden in einer Untersuchung des Wissenschaftszentrums Berlin die fahrleistungsgewichteten spezifischen Emissionen von mehr als 1.000 Carsharing-Fahrzeugen in deutschen Großstädten ausgewertet. Sie hatten damals einen spezifischen CO2-Ausstoß von knapp 148 g/km. Die durchschnittliche Carsharing-Flotte wies um 16 % niedrigere spezifische CO2-Emissionen auf als die im gleichen Jahr in Deutschland gekauften Neuwagen.

Empirische Studie untersucht Umwelteffekte von Elektromobilität im Carsharing

Auch in Sachen Forschung und Entwicklung leistet die Carsharing-Branche ihren Klimaschutz-Beitrag, das Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) untersucht derzeit unter welchen Bedingungen Elektroautos umweltfreundlicher sind als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Als Praxispartner nimmt der Carsharing-Anbieter car2go an dieser Studie teil, hierbei werden die car2go-Nutzer zu ihrem Verkehrsverhalten befragt. Im Rahmen dieses Forschungsprojekts, welches vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit gefördert wird, soll auch eine CO2-Bilanz von car2go in Stuttgart und Köln erstellt werden. Grundlage hierfür bilden die erfassten Energieverbräuche und die Fahrleistung. Zusätzlich entwickelt das ISOE Szenarien, um die Wirkungen solcher Mobilitätsangebote bei einer bundesweiten Verbreitung zu ermitteln.

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