Free Floating-Carsharing stärkt den ÖPNV

CarsharingBlog 11. August 2013 Kommentare deaktiviert für Free Floating-Carsharing stärkt den ÖPNV
Free Floating-Carsharing stärkt den ÖPNV

Der Wettbewerb steigt beim Carsharing in München

Free Floating-Carsharing von DriveNow, Foto: DriveNow

Free Floating-Carsharing boomt in Deutschland, die beiden großen Anbieter DriveNow und car2go erweitern ihre Flotten und Standorte in Deutschland mit einem rasanten Tempo und verbuchen immer neue Rekordzahlen. Doch das stationsunabhängige Carsharing geriet in den vergangenen Wochen auch zunehmend in die Kritik. Das steigende Angebot würde den ÖPNV eher verdrängen bzw. kannibalisieren als ergänzen, dieses Vorurteil widerlegt nun eine Studie des Innovationszentrum für Mobilität und gesellschaftlichen Wandel (InnoZ).

Carsharing-Fahrzeug oder U-/S-Bahn? Diese Frage stellen sich rd. 200.000 Menschen nahezu täglich, vor allem in Berlin haben Carsharer unzählige Möglichkeiten von A nach B zu kommen. Die deutsche Hauptstadt ist mit 3.000 Carsharing-Fahrzeugen weltweit de Nr. 1 in Sachen gemeinschaftliches Auto teilen. Über 2/3 davon sind sog. Free Floating-Fahrzeuge, d.h. Teilautos die keinen festen Standort haben und im Stadtgebiet überall gemietet und wieder abgestellt werden können.

Doch das Free Floating-Modell gerät zunehmend in die Kritik, Mobilitätsexperten zweifeln an der Nachhaltigkeit bzw. den Verkehrs- und Umweltentlastungseffekte des stationsunabhängingen Carsharings. Laut dem Bundesverbands CarSharing (bcs) sind die von den Automobilherstellern präferierten Free Floating-Konzepte aus technischer Sicht und der Kundenorientierung interessante Angebote, würden jedoch nicht dazu führen, dass Nutzer weniger Auto fahren als zuvor. Solche Modelle würden den ÖPNV eher kannibalisieren als ergänzen. Diese These widerlegt nun Andreas Knie, Geschäftsführer des Innovationszentrum für Mobilität und gesellschaftlichen Wandel (InnoZ) in Berlin. In einem Gastbeitrag bei den Kollegen von zeit.de, präsentiert Knie erste Ergebnisse einer Langzeitstudie zum Free Floating-Carsharing.

Laut dem InnoZ ergibt sich für nahezu alle Städte weltweit mit einem Free Floating-Angebot das gleiche Bild, die höchste Nutzungsfrequenz findet man an und um große Haltepunkte des öffentlichen Verkehrs. Zum Beispiel an Bahnhöfen oder großen S-/U-Bahn Knotenpunkten wo entsprechende Umsteigemöglichkeiten bestehen. Je dichter das entsprechende Stationsnetz für U- und S-Bahnen ist, umso häufiger werden auch die Fahrzeuge genutzt.

Darüber hinaus zeigen aktuelle Befragungen d.h. viele Kunden mehrere Carsharing-Angebote kombinieren und je nach Mobilitäsbedarf auf das kostengünstigste Angebot ausweichen. Dadurch würde eine neue Art des öffentlichen Nahverkehrs entstehen. Durch die steigende Anzahl an „Free Floatern“ werden Nutzer angesprochen, die von den bisherigen Carsharing-Angeboten nicht überzeugt waren. Diese würden im Laufe der Nutzung lernen, dass auch stationsbasierte Angebote interessant sein können und Busse und Bahnen sowie das Fahrrad durchaus interessante Alternativen sind.

Den gesamten, sehr interessanten Beitrag, findet Ihr hier.

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