Bundesverband Carsharing zieht Bilanz für 2015

CarsharingBlog 3. März 2016 Kommentare deaktiviert für Bundesverband Carsharing zieht Bilanz für 2015
Bundesverband Carsharing zieht Bilanz für 2015

Quelle: Bundesverband Carsharing e.V.

Quelle: Bundesverband Carsharing e.V.

Am 29.2. hat der Bundesverband Carsharing (bcs) seine Jahresbilanz 2015 vorgestellt. Am 1.1.2016 gab es in Deutschland 1,26 Millionen registrierte Carsharing-Kunden, das entspricht einem Zuwachs von 220.000. Diesen standen 16.100 Fahrzeuge zur Verfügung, dabei wuchs die Zahl der Städte und Gemeinden mit einem Carsharing-Angebot von 490 auf 537. Ein neuer Trend in 2015 waren laut bcs Anbieter, die stationsbasierte und Free-Floating Fahrzeuge aus einer Hand anbieten.

Die Flotten der Carsharing-Anbieter wuchsen weniger stark, bei den stationsbasierten Anbietern nur um rund 1 Prozent (absolut etwas 100 Fahrzeuge). Bei den Free-Floating-Fahrzeugen stieg die Zahl von 6400 auf 7000, wobei hier der Effekt zu Tage trat, daß Anbieter die bisher auf Stationen setzten nun auch Free-Floating-Fahrzeuge zum Einsatz bringen.

Neuer Ansatz im kombinierten Carsharing

Quelle: Bundesverband Carsharing e.V.

Quelle: Bundesverband Carsharing e.V.

Interessant ist die Zahl der Fahrer pro Auto – bei den stationsbasierten Fahrzeugen teilen sich rund 45 Kunden ein Fahrzeug, im Free-Floating sind es satte 126 Kunden. Willi Loose, Geschäftsführer des Bundesverbands CarSharing e.V. kommentiert diese Zahlen: „2015 ist zweifellos ein weiteres Wachstumsjahr für das CarSharing gewesen. Der geringere Zuwachs in den Fahrzeug-Flotten und die Zunahme der Kunden pro Fahrzeug deuten aber darauf hin, dass insbesondere die Free-Floating-Anbieter verstärkt konsolidieren und an ihrer Auslastung arbeiten.“

Kombinierte Systeme die Stationen und Free-Floating anbieten haben nach ersten Erkenntnissen eine andere Zielgruppe als reine free-floating-Angebote. Hier findet im Durchschnitt eine wesentlich längere Nutzung statt die auch über das Geschäftsgebiet hinausgeht, damit stellen die kombinierten Systeme eine geringere fahrtbezogene Nutzungskonkurrenz zum öffentlichen Nahverkehr dar. Willi Loose: „Verkehr und Umwelt zu entlasten, müssen die verschiedenen Verkehrsträger möglichst optimal verzahnt werden. Hier sind die kombinierten CarSharing-Systeme offenbar ein wichtiger Schritt, mit dem auch das Free-Floating gut in den Umweltverbund integriert werden kann.

Carsharing und ÖPNV

Das sich öffentlicher Nahverkehr und Carsharing ergänzen ist nicht nur eine Binsenweisheit, zahlreiche Kooperationen zwischen Carsharing-Anbietern und öffentlichem Nahverkehr zeigen positive Effekte. Das sieht auch Oliver Wolff, Hauptgeschäftsführer des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV): „Wenn man an die Mobilität der Zukunft in unseren Städten und Ballungsräumen denkt, dann wird einem schnell klar, dass weiteres Verkehrswachstum nicht mit dem privaten PKW stattfinden kann. Schon heute geht auf den Straßen vielfach nichts mehr und die Schadstoffbelastung im Verkehrssektor nimmt stetig zu. Verkehrsträgerübergreifenden Lösungen und Kooperationen gehört deshalb die Zukunft. Die seit Jahren erfolgreiche Zusammenarbeit von ÖPNV-Unternehmen und CarSharing-Anbietern nimmt diesbezüglich eine Vorreiterrolle ein: mobil sein, ohne eigenes Auto. Durch ÖPNV und CarSharing gemeinsam kann man Geld sparen und die Lebensqualität für sich und seine Mitmenschen steigern.“

Hintergrund

Der Bundesverband Carsharing fragt jährlich am 1. Januar die wichtigsten Kenndaten aller deutschen Carsharing-Anbieter ab und bereitet diese auf. Naturgemäß kann es dabei natürlich zu Ungenauigkeiten kommen, teilweise sind Nutzer bei mehreren Anbietern registriert, ein Abgleich ist hier natürlich nicht möglich. Die Daten des bcs stellen aber die aktuelle Entwicklung im Carsharing-Bereich dar und bieten Anhaltspunkte für Anbieter und Kunden. Aktuell sind 122 Anbieter im Bundesverband Carsharing organisiert.

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