Foto: ClipDealer
Carsharing-Fahrzeuge haben meist ein relativ kurzes Leben, die Anbieter tauschen Ihren Fahrzeugpool regelmäßig gegen aktuellere Modelle aus, zum einen um den Kunden Neuigkeiten zu bieten, zum anderen um Verschleißreperaturen auf ein Minimum zu reduzieren. So ist es nicht unüblich, daß Fahrzeuge nach einem Jahr ausgemustert werden und dann dem Gebrauchtwagenmarkt zur Verfügung stehen.
Wie erkennt man Carsharing-Fahrzeuge?
Natürlich werden die Fahrzeuge wieder auf Normalzustand umgerüstet, Telematik- und Zugangssysteme werden ausgebaut, das Corporate Design ist meist in Form von Folierung angebracht, die sich einfach wieder entfernen läßt. Daher ist es auf den ersten Blick kaum möglich ein ehemaliges Carsharing-Fahrzeug zu erkennen. Natürlich machen die Anbieter auf Gebrauchtwagenplattformen, zum Beispiel bei mobile.de, Angaben zur bisherigen Verwendung des Fahrzeugs und spätestens der Blick in den Fahrzeugbrief auf die Liste der Vorbesitzer schafft Klarheit.
Lohnt der Kauf?
Speziell bei ehemaligen Mietwagen und damit auch bei Carsharing-Fahrzeugen gehen die Meinungen auseinander. Natürlich erhält man bei ausgemusterten Carsharing-Fahrzeugen ein junges Auto mit einer oft überschaubaren Kilometeranzahl auf dem Tacho. Die Kehrseite der Medaille sind die ständig wechselnden Fahrer und natürlich insbesondere beim Carsharing der hohe Anteil an Kurzstreckenfahrten. Beim klassischen Leihwagen hat man dagegen meist eine höhere Laufleistung, dafür werden diese Fahrzeuge auch häufig auf längeren Strecken eingesetzt.
Hauptargument gegen ein Carsharing-oder Leihfahrzeug ist für viele potenzielle Käufer, daß bereits sehr viele Menschen das Auto genutzt haben. Natürlich geht man mit dem eigenen Fahrzeug anders um, als mit einem Leihwagen – schonendes Warmfahren dürfte für viele Fahrzeuge eher unbekannt sein. Allerdings gleichen moderne Motoren und Steuerungen dieses Thema auch zum Teil wieder aus und auch bei einem Gebrauchtwagen von privat ist nicht sicher wer damit schon unterwegs war und wie das Fahrzeug behandelt wurde.
Auch haben Leihfahrzeuge häufig die ein oder andere Delle mehr, auch hier liegt es an den häufig wechselnden Fahrern, die mit den Abmesssungen und der Rundumsicht im Fahrzeug häufig nicht vertraut sind. Aktuelle Technik wie Parksensoren mindern zwar das Risiko, trotzdem muß man eventuell mit kleineren Beschädigungen rechnen.
Diese Argumente kennen natürlich auch die Verkäufer, aus diesem Grund werden Leihfahrzeuge oder Carsharing-Autos meist deutlich niedriger eingepreist als vergleichbare Jahreswagen oder junge Gebrauchte.
Fazit
Wie bei jedem Gebrauchtwagenkauf gilt es die Augen offen zu halten und im Zweifel einen sachverständigen Dritten hinzuzuziehen – das Risiko von Verschleiß und Schäden existiert in jedem Fall, bei einem jungen Carsharing-Fahrzeug kann aber je nach Hersteller auch noch die Werksgarantie greifen. Ein klares Pro-Argument ist der Preis, wer ein junges Fahrzeug mit aktueller Ausstattung will sollte in jedem Fall einen Blick riskieren.
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